Autowerkstätten befürchteten, dass die Einführung der Elektromobilität ihre Existenz bedrohen würde. Das Gegenteil ist aber der Fall. Mit dem Aufkommen von Elektrofahrzeugen steigt der Bedarf an Dienstleistungen wie Software-Updates, Reparaturen und Rückrufaktionen. Die Arbeit in den Werkstätten nimmt zu, nicht ab. Aber auch die Qualität der Reparaturen verbessert sich, was für die Besitzer von E-Autos eine gute Nachricht ist.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie von USCALE, einem renommierten Marktforschungsunternehmen, bestätigt diese Entwicklung. Die "EV After-Sales-Studie", durchgeführt im Dezember 2023, zeigt, dass deutsche Autowerkstätten auch mit dem Anstieg der elektrischen Fahrzeuge weiterhin gut ausgelastet sind. Allerdings stehen Elektrofahrzeuge im Vergleich zu herkömmlichen Verbrennern häufiger wegen technischer Defekte, Rückrufaktionen und Softwareproblemen in den Werkstätten.
In Kürze:
- eAutos haben durchschnittlich zweieinhalbmal so viele außerplanmäßige Reparaturen wie Verbrenner.
- Herstellerrückrufe kommen gut dreimal häufiger vor als bei Verbrennern.
Die Anzahl der außerplanmäßigen Werkstattaufenthalte und Rückrufe scheint bei eAutos jedoch langsam abzunehmen. Einen Lichtblick gibt es allerdings: Die Pannendienste müssen für eAutos deutlich weniger ausrücken als für fossil betriebene Fahrzeuge.
Die Studie basiert auf der Befragung von 2.154 E-Auto-Fahrern und 404 Fahrern von Verbrennerfahrzeugen. Dabei zeigte sich, dass E-Autos seltener Pannen haben als Verbrenner, aber häufiger technische Probleme und Rückrufe aufweisen. Interessanterweise variieren diese Unterschiede stark zwischen den Marken. Skoda, Audi und Opel sind besonders betroffen, während Mercedes, BMW und Nissan weniger häufig Werkstattbesuche erfordern. Trotzdem gestalten sich Reparaturen von Elektroautos oft komplexer als erwartet, was zu längeren Wartezeiten führen kann. Dennoch verbessern die Werkstätten ihre Leistung stetig, und die Häufigkeit der Besuche geht zurück.
Ein deutlicher Anstieg ist im Bereich der Software und digitalen Dienste zu verzeichnen. Insbesondere Software-Updates erfolgen zu 63% über Werkstätten und nicht "over the air", was manche Kunden verärgert, da sie längere Aufenthalte in den Werkstätten in Kauf nehmen müssen.
Im Vergleich zu Fahrern von Benzin- und Diesel-Fahrzeugen haben Besitzer von Elektroautos einen geringeren Inspektions- und Wartungsbedarf. Auch Saison-Checks und Verschleißreparaturen werden seltener nachgefragt.
Nicht nur die Fahrzeuge, sondern auch die Kunden werden digitaler. E-Auto-Besitzer bevorzugen digitale Kommunikationswege und sind bereit, Daten aus ihren Fahrzeugen mit den Werkstätten zu teilen, um die Servicequalität zu verbessern. Dies birgt auch eine große Chance für die Werkstätten, ihre Dienstleistungen weiter zu optimieren.
Eine komplette Übersicht der Studieninhalte und einen Ausschnitt mit weiteren Ergebnissen finden Sie hier: LINK
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